Erwar­tun­gen, die zerstören…

Anna und ich sind seit 3 Jah­ren zusam­men. Auch wenn wir uns für­ein­an­der ent­schie­den haben, kom­men wir in letz­ter Zeit immer wie­der an den Punkt, wo wir den­ken: Es geht ein­fach nicht mehr mit uns.

Wäh­rend der Woche wird uns bei­den vom Job viel abver­langt. Für unse­re Bezie­hung bleibt da kaum Ener­gie übrig. Wenn wir dann am Wochen­en­de end­lich mal Zeit für uns haben, erwar­te ich von Anna, dass sie mit mir zu zweit etwas unter­nimmt. Ihr sind aber auch unse­re Freun­de total wich­tig. Sie hat daher die Erwar­tung, dass wir als Grup­pe losziehen.

Ich bin Früh­auf­ste­her und erwar­te von Anna auch am Wochen­en­de, dass sie nicht bis mit­tags im Bett bleibt. Dafür nervt es sie, dass bei mir am Abend schon Sen­de­pau­se ist, wenn es bei ihr erst rich­tig los­geht. Unse­ren Wunsch nach einem schö­nen gemein­sa­men Abend kön­nen wir damit bei­de abschreiben.

Trotz unse­rer Unter­schied­lich­keit lie­ben wir uns und wol­len bei­sam­men blei­ben, aber unse­re gegen­sei­ti­gen Erwar­tun­gen brin­gen uns immer mehr auseinander.

Als unter Trä­nen schließ­lich sogar schon eine Tren­nung im Raum stand, haben wir beschlos­sen, aus unse­rer ver­fah­re­nen Situa­ti­on erst mal einen Schritt her­aus­zu­stei­gen.  Wir haben aus­ge­macht, dass wir eine Zeit lang pro­be­wei­se nicht mehr als Paar son­dern wie in einer WG zusam­men­le­ben. Die­sen Tipp haben Bekann­te ein­mal von einem Paar-The­ra­peu­ten bekom­men. Mit die­ser Ent­schei­dung war auf ein­mal der gan­ze Erwar­tungs­druck draußen.

Seit­her genie­ßen wir die weni­ge Zeit, die wir mit­ein­an­der haben viel mehr. Von Tren­nung ist jetzt kei­ne Rede mehr.  Wir wis­sen noch nicht wie es wei­ter­geht, haben aber wie­der neue Hoffnung.

Was wir aus die­ser Erfah­rung gelernt haben:
Wir leben viel bes­ser mit­ein­an­der, wenn wir kei­ne fixen Erwar­tun­gen haben, son­dern ein­an­der mehr Frei­heit schenken!

Sebas­ti­an