Wer bin ich?

Kürz­lich hat bei einem ME-Wochen­en­de ein Mann zu mir gesagt: „Mir taugt es so, dass es bei die­sem Semi­nar ganz egal ist, wer oder was jeder ist.“

Auch für mich ist es wohl­tu­end , dass es hier über­haupt kei­ne Rol­le spielt, wel­che Stel­lung wir haben und wel­chen Beruf wir ausüben.

In einem ganz ande­ren Sinn ist es hin­ge­gen für mich sehr von Bedeu­tung, einen ehr­li­chen Blick dar­auf zu wer­fen, wer ich bin. Wenn ich bei mir selbst „zu Hau­se“ und in mei­ner Mit­te bin, sind die Begeg­nun­gen und Gesprä­che mit mei­ner Frau und ande­ren Men­schen inten­si­ver und tiefgehender.

Das habe ich z.B. vor Kur­zem erfah­ren, als ich nach dem plötz­li­chen Tod eines Arbeits­kol­le­gen über län­ge­re Zeit hin­weg in einer star­ken Trau­er gefan­gen war. Ich bin schweig­sam und dadurch inner­lich ein­sam gewor­den. Als ich dann bewusst in mich hin­ein­ge­spürt habe, was mich da bewegt, habe ich ent­deckt, wie sehr mir mein ver­stor­be­ner Kol­le­ge und Freund wirk­lich fehlt. Ich habe erkannt, dass mei­ne star­ke Trau­er auch von daher kommt, dass es so vie­le Par­al­le­len in unse­rem Leben gab. Es war auch der Gedan­ke da, dass es auch mich hät­te tref­fen können.

Mir die­se schwe­ren Gefüh­le ein­zu­ge­ste­hen, hat mich wie­der ganz bei mir ankom­men lassen.
Ein sehr gutes Gespräch mit mei­ner Frau, in dem ich ihr mei­ne Gefüh­le auch anver­traut habe, hat mir gehol­fen, mei­ne Ein­sam­keit zu beenden.

Alo­is