Kon­flik­te ansprechen

In jeder Bezie­hung gibt es manch­mal Kon­flik­te, die zwi­schen uns ste­hen wie eine Mau­er. Man­che strei­ten dann laut­stark, ande­re zie­hen sich zurück und bre­chen die Kom­mu­ni­ka­ti­on ab. Bei uns ist es eher das Zweite.

Schon vor Jah­ren haben wir des­halb eine Ver­ein­ba­rung getrof­fen, die uns immer noch sehr hilf­reich ist:
Wenn etwas zwi­schen uns steht, so spre­chen wir das am sel­ben Tag noch an. Gelingt es uns nicht, den Kon­flikt zu lösen, spre­chen wir ihn nächs­ten Tag wie­der an. Tag für Tag, so lan­ge, bis wir durch sind.

Dabei geht es gar nicht so sehr dar­um, eine Lösung für unse­ren Kon­flikt zu fin­den, son­dern dass wir ver­su­chen, unse­re unter­schied­li­chen Stand­punk­te zu begreifen.
Wir ver­su­chen sozu­sa­gen, uns gedank­lich für einen Moment lang in die Schu­he des ande­ren zu stel­len und sei­ne Gefüh­le wahr­zu­neh­men. Haben wir das geschafft, ergibt sich die Lösung meis­tens von selber.

Unse­re Schwei­ge­pha­sen sind dadurch wesent­lich kür­zer gewor­den, als das frü­her der Fall war, unse­re Bezie­hung ist dadurch leben­di­ger geworden.

Ingrid und Walter
ME-Wochen­en­de 2001

 

Inter­es­sant ist auch, wie Wiki­pe­dia einen Kon­flikt erklärt:“Bei Kon­flik­ten lässt sich zwi­schen der Kon­flikt­struk­tur, den Kon­flikt beglei­ten­den Gefüh­len (z. B. Wut) und dem kon­kre­ten Kon­flikt­ver­hal­ten (z. B. tät­li­che Agres­si­on) unterscheiden.”
Die Lösung liegt offen­sicht­lich manch­mal näher beim Wahr­neh­men der Gefüh­le, als beim tat­säch­li­chen Kon­flikt, was das Bei­spiel von Ingrid und Wal­ter bestätigt.

Die ME-Redak­ti­on