Gefühle beschreiben mein innerstes Empfinden, deshalb entsteht durch das Mitteilen der Gefühle eine innere Nähe. Dazu ist es nötig, Gefühle bewusst wahrzunehmen und zu benennen.
Gefühle sind ICH-Botschaften. Das Mitteilen von Gefühlen hat den Vorteil, dass man über sie nicht diskutieren kann. D.h. mein Gesprächspartner ist nicht so sehr damit beschäftigt, nach Argumenten zu suchen und kann mir dadurch aufmerksamer zuhören.
Ein Beispiel:
Wenn ich sage: “Jetzt hast du dich schon wieder nicht an unsere Abmachung gehalten, dass du die Kinder abholst”, dann bekomme ich als Echo sehr oft eine Rechtfertigung zu hören.
Wenn ich aber sage: “Ich fühle mich alleine gelassen und bin überfordert”, dann spreche ich damit mein inneres Empfinden an und habe wesentlich mehr Chance, gehört zu werden.
Aber auch das Mitteilen von angenehmen Gefühlen ist von großer Bedeutung. Wenn ich z.B. meine Freude, meine Dankbarkeit und meine Verbundenheit dem Partner, der Partnerin gegenüber zum Ausdruck bringe, dann hat das auch auf ihn oder sie und somit auf die Beziehung eine positive Wirkung.
Es ist auch deshalb wichtig, sich Gefühle bewusst zu machen, weil sie sehr oft der Grund für unser Verhalten sind. D.h. unsere Reaktion auf eine Situation ist viel mehr von unseren Gefühlen, als von den Fakten abhängig.
Auslöser für unsere Gefühle sind unsere emotionalen Grundbedürfnisse.
Wenn ich mich wertvoll und geliebt fühle, habe ich angenehme Gefühle, wenn nicht, habe ich unangenehme Gefühle.
Wer hat nicht schon an sich selber beobachtet, dass wir in ein und derselben Situation völlig unterschiedlich reagieren — abhängig davon, wie wertvoll und geliebt wir uns im Übrigen fühlen.
Das bedeutet jedoch, dass ich etwas dafür tun kann, damit es mir besser geht. Ich muss nicht ausschließlich meinen Partner dafür verantwortlich machen, wie es mir geht. Das entlastet unsere Beziehung und bringt Spielraum, damit diese noch lebendiger werden kann.
Die Gefühle mehr zuzulassen, kann eine völlig neue Dimension von Persönlichkeitsentwicklung ermöglichen.
Bei den Beziehungsseminaren von Marriage Encounter geben wir Hilfestellung, um einen noch besseren Umgang mit den eigenen und den Gefühlen des Partners / der Partnerin zu erlernen und zu trainieren. Aber nicht nur das, wir zeigen auch eine konkrete Möglichkeit auf, wie sich das Erlernte gut in den Alltag integrieren lässt.