Noch nie hat ein Liebespaar ein ganzes Leben lang in Harmonie und Glückseligkeit und ohne Leid und Zweifel verbracht. Da Enttäuschungen oft zu Trennungen führen stellen wir uns die Frage, ob unsere Erwartungen nicht häufig zu hoch sind.
Wer in seiner Beziehung nicht ständig glücklich und zufrieden ist, hat nicht den falschen Partner gewählt. Viel eher liegt unsere häufige Unzufriedenheit darin, dass wir unsere Erwartungen mit der Ursehnsucht nach absoluter Liebe und Geborgenheit verknüpfen, die ein anderer Mensch nie ganz erfüllen kann.
Ist es möglich, dass alles da ist was wir brauchen, wenn wir nur unseren Blickwinkel etwas verstellen und unrealistische Erwartungen hinterfragen, die uns in Filmen, Romanen oder Liedern suggeriert werden? Vielen Menschen gelingt das übrigens, wenn der Partner / die Partnerin schwer erkrankt. Aber muss es wirklich so weit kommen, um zu erkennen, was wir aneinander haben?
Kann nicht gerade auch unsere Unvollkommenheit verbindend sein, wenn wir offen und ehrlich miteinander darüber sprechen, anstatt den anderen anzuklagen?
Was wir tun können:
- uns gegenseitig nicht mit zu hohen Erwartungen überfordern, weil das beim anderen auf Dauer zur inneren Überzeugung führen kann, es sowieso nicht recht machen zu können
- verstehen wollen, was der Partner / die Partnerin von mir erwartet — und ihn/sie dadurch auf einer tieferen Ebene kennen lernen
- darüber reden, wo meine/deine Erwartungen herkommen — welche Bedürfnisse und Werte hinter unseren Erwartungen stecken
- kleine Glücksmomente in unserer Beziehung bewusst wahrnehmen und aussprechen und sie sozusagen unseren unerfüllten Erwartungen gegenüberstellen
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Die ME-Redaktion