Treue in der Beziehung

Was fas­zi­niert uns Men­schen so an der Treue?

Für vie­le Paa­re ist Treue einer der wich­tigs­ten Bestand­tei­le in einer ver­bind­li­chen Bezie­hung, weil sie Sicher­heit gibt.  Treue meint, gemein­sam durch Höhen und Tie­fen zu gehen und dass wir uns auf den Partner/die Part­ne­rin ver­las­sen kön­nen, egal was pas­siert. Treue meint, dass wir ein­an­der Frei­räu­me schen­ken ohne ein­an­der zu kon­trol­lie­ren. Es bedeu­tet, in inner­li­cher Ver­bin­dung blei­ben, in guten und weni­ger guten Tagen.

Treue beginnt damit, dass ich mir sel­ber treu bin

und dass ich mei­nem Partner/meiner Part­ne­rin mei­ne Wün­sche, Sehn­süch­te und Bedürf­nis­se mit­tei­le. Häu­fig tun wir das nicht, aus Angst, dass wir beim ande­ren nicht ankom­men. Unaus­ge­spro­che­nes setzt aber manch­mal ein Gedan­ken­ka­rus­sell in Gang, das schein­bar schwer zu stop­pen ist. Wenn dann plötz­lich ein ande­rer / eine ande­re da ist, der mir zuhört, der mich ver­steht, der mich OK fin­det wie ich bin, dann kann es sein wie bei einem Druck­koch­topf, wo jemand sprich­wört­lich den Deckel her­un­ter­nimmt. Was dann pas­siert, ist nur schwer abzuschätzen.

Der Inbe­griff von Untreue ist die sexu­el­le Untreue,

aber bis es dazu kommt, ist es meis­tens ein lan­ger Weg, an dem sich zumin­dest einer der Part­ner in schein­bar bana­len Din­gen sel­ber nicht treu war. Das heißt, wir kön­nen INNERHALB unse­rer Bezie­hung manch­mal nicht so frei sein, wie wir das ger­ne möch­ten. Wir unter­drü­cken unse­re Gefüh­le und mei­nen viel­leicht sogar, dass wir das aus Lie­be tun. Ein Schlüs­sel zur Treue ist die gegen­sei­ti­ge Frei­heit, die wir uns schen­ken kön­nen. Umso mehr wir uns gegen­sei­tig kon­trol­lie­ren und ein­schrän­ken, umso schwe­rer fällt es, treu zu sein.

Treue ist bedin­gungs­lo­se Ehrlichkeit.

Ich mache nichts hin­ter dem Rücken des ande­ren. Ich erzäh­le z.B., wenn ich ein tol­les, ver­trau­ens­vol­les Gespräch mit einer Kollegin/einem Kol­le­gen hat­te. Ich ver­bie­te mei­nem Partner/meiner Part­ne­rin nicht, mei­ne E‑Mails zu lesen, auch wenn es selbst­ver­ständ­lich ist, dass er/sie das nur mit mei­nem Wis­sen tun würde.
Untreue beginnt dort, wo wir begin­nen etwas zu ver­ste­cken und wo wir nicht ganz ehr­lich zuein­an­der sind. Treue hat vor allem mit Ver­trau­en zu tun. Ver­trau­en ermög­licht Frei­heit und wer frei ist, dem fällt es leich­ter treu zu sein.

Die ME-Redak­ti­on