Macht Lie­be “blind” oder “sehend”?

Aus der Serie “Bril­len unse­rer Beziehung”

Wenn ich zwei total Ver­lieb­te sehe, habe ich den Ein­druck, dass sie vie­les rund­her­um nicht mit­be­kom­men. Danach wün­sche ich den bei­den still und heim­lich, dass sich ihre Ver­liebt­heit in Lie­be wan­deln möge.
Ich fin­de, dass wah­res Lie­ben viel mit SEHEN zu tun hat. Es öff­net mei­nen Blick für eine neue SICHT der Din­ge und der Men­schen.

Die neue Sicht hat eini­ge Geschwister.

Als ers­tes die Rück­SICHT — Men­schen, die sich lie­ben, sind rück­sichts­voll. Sie beach­ten die Bedürf­nis­se und Gefüh­le ihres Gegenübers.

Wir ken­nen auch die UmSICHT. Ein lie­ben­der Mensch geht umsich­tig, bei­spiels­wei­se behut­sam in sei­ner Wort­wahl um.

In einer bewusst geleb­ten Part­ner­schaft wer­den wir Ein­SICHT fin­den. Wenn wir die eige­nen Feh­ler erken­nen und den Mut haben, sie nicht zu leug­nen, sind wir auf dem Weg des Weiter-Wachsens.

Die vier­te Schwes­ter ist schließ­lich die Nach­SICHT. “Nobo­dy is per­fect“, weder ich, noch mein Part­ner, mei­ne Part­ne­rin. Es gibt vie­le Berei­che, wo Per­fek­tes von mir erwar­tet wird, den­ken wir an die Berufs­welt. In der Part­ner­schaft wer­de ich jedoch nicht geliebt, weil ich per­fekt bin. Wie gut tun oft Ver­ständ­nis und Nach­sicht für all mei­ne Unvollkommenheiten!

Beim wah­ren Lie­ben geht es dar­um, dass ich von mei­ner Part­ne­rin /meinem Part­ner alle Sei­ten anschau­en kann, und sie/ihn trotz­dem lie­be. Wirk­lich daheim bin ich nur dort, wo ich so sein darf, wie ich in Wirk­lich­keit bin.

Rena­te