Unser Selbst­bild beein­flusst unse­re Beziehung

Im Lauf des Lebens ent­wi­ckeln wir Ver­hal­tens­mus­ter, von denen wir uns erwar­ten, ange­nom­men, geschätzt und geliebt zu werden.

Mein Ver­hal­tens­mus­ter ist grund­sätz­lich etwas Posi­ti­ves und ent­wi­ckelt sich aus mei­nen Stär­ken und guten Eigen­schaf­ten heraus.
Den­noch kann das Fest­hal­ten an mei­nem Selbst­bild auch zur Fal­le wer­den, und zwar dann, wenn ich mich auch noch nach mei­nem übli­chen Mus­ter ver­hal­te, obwohl es für mich inner­lich gar nicht mehr stim­mig ist.

Wir beschrei­ben das mit dem Bei­spiel eines sehr hilfs­be­rei­ten Menschen:
Hilfs­be­reit­schaft kann eine mei­ner her­aus­ra­gends­ten Eigen­schaf­ten sein.
Hin­ter mei­ner Hilfs­be­reit­schaft steckt aber auch mei­ne Sehn­sucht nach Aner­ken­nung und Lie­be, ohne die nie­mand von uns leben kann. D.h. ich tue es auch für mich selber.
Das Ver­hal­ten des stets Hilfs­be­rei­ten kann zur Fal­le werden,

• wenn ich immer noch hel­fe, obwohl ich selbst kei­ne Luft mehr zum Atmen habe und dadurch schlech­te Stim­mung habe (und ev. auch verbreite).
• wenn ich mei­nen eige­nen Part­ner / mei­ne Part­ne­rin auf­grund der Hilfs­be­reit­schaft zu Ande­ren ver­nach­läs­si­ge oder
• wenn mei­ne Part­ne­rin / mein Part­ner möch­te, dass ich ihr /ihm nur wirk­lich gut zuhö­re, ich aber sofort hel­fen will oder Rat­schlä­ge parat habe, damit es ihr / ihm bes­ser geht. So kön­nen sich bei­de unver­stan­den und ein­sam erleben.

Es gibt vie­le sol­cher Ver­hal­tens­mus­ter. Z.B. den Witz­bold, der immer einen Spaß auf Lager hat, den Kom­pe­ten­ten, der über­all mit­re­den kann, den Star­ken, der alles im Griff hat, und noch vie­le mehr.

Es geht vor allem dar­um, mich so anzu­neh­men, wie ich bin. Das ist die Basis, um in Frei­heit selbst bestim­men zu kön­nen, wie ich mich in bestimm­ten Situa­tio­nen ver­hal­ten möchte.

Das ME-Wochen­en­de bie­tet eine Mög­lich­keit, dem eige­nen Ver­hal­ten und des­sen Aus­wir­kun­gen auf mich sel­ber und auf die Bezie­hung nachzuspüren.